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Neu: Physician Assistants sollen Ärzte entlasten

Berufsbild in Lingen vorgestellt

Lingen. Gemäß dem Motto „Austauschen, Kontakte knüpfen und sich über den medizinischen Fortschritt informieren“ haben über 170 Ärzte das vom Netzwerk Genial ausgerichtete Fortbildungsangebot des 7. Haus- und Fachärztekongresses im IT Zentrum in Lingen wahrgenommen und dabei auch das Berufsbild eines Physician Assistants kennengelernt.

Wie aus einer Mitteilung von Genial hervorgeht, wurde dabei deutlich, dass die demografische Entwicklung, die Fortschritte in der medizinischen Technik und der Medizin allgemein und die damit verbundenen steigenden Anforderungen an Ärzte, eine stärkere Unterstützung und Entlastung nicht nur im administrativen Bereich erfordern.

Besonders der ärztliche Nachwuchs erwarte eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und angepasstere Arbeitszeiten. All dies sei möglich, wenn sich Ärzte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, weil sie von Routinetätigkeiten entlastet werden. Genau diese Unterstützung werde durch einen Physician Assistant (PA) geleistet.

Aufgaben eines Physician Assistants (PA)

Zur Unterstützung und Entlastung des Arztes kann dieser ärztliche Aufgaben mit begrenztem Ermessungsspielraum an den PA delegieren. Dazu gehören unter anderem Patientenaufnahme und Voranamnese, Assistenz bei chirurgischen und operativen Eingriffen, Koordination des Stationsablaufs und Übernahme von Teilen der nötigen Korrespondenz, Vor- und Nachbereitung sowie Unterstützung bei Visiten in Oberarzt-/Chefarztbegleitung, orientierende Sonographie, EKG-Vorbefundung, Legen von Gefäßzugängen, die Applikation verordneter Medikamente. Durch die Übernahme dieser Tätigkeiten wird der Arzt stark entlastet, sodass ihm mehr Zeit und Ruhe für die eigentliche Tätigkeit am Patienten bleibt.

Wie wird man PA?

Für die Ausbildung zum PA sei ein weiterbildendes Hochschulstudium mit dem Abschluss Bachelor of Science erforderlich. Interessenten mit allgemeiner oder Fachhochschulreife müssen zusätzliche eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf vorweisen. Wer keine Hoch- oder Fachhochschulreife hat, muss zusätzlich zu einer abgeschlossenen, dreijährigen Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf noch eine dreijährige Berufserfahrung oder zweijährige Berufserfahrung mit einem Aufstiegsstipendium nachweisen. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester.

Weitere Themen

Beim Haus- und Fachärztekongress wurde auch über zahlreiche Themen anderer Fachbereiche referiert.

Neben Vorträgen aus Geriatrie, Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Ambulante Medizin, Kardiologie und Psychiatrie konnten sich die Teilnehmer auch über krankmachende Tendenzen und Burnout bei Kindern und Erwachsenen informieren.

Gelungene Veranstaltung

„Wir können auf eine rundum gelungene Veranstaltung zurückblicken“, zeigt sich Christoph Schwerdt, Geschäftsführer der Genial eG als Veranstalter des größten Ärztekongresses der Region, zufrieden. „Unser Weiterbildungsangebot für Mediziner schafft neben der Erweiterung der fachlichen Kompetenz enge Kontakte und neue Verknüpfungen, deren Vorteile den Patienten zugutekommen werden.“ „Durch Fortbildungen werden die stetige Verbesserung der Behandlungsqualität und eine hohe Versorgungssicherheit für die Patienten sichergestellt. Fortbildung kommt daher eine große qualitätssichernde Bedeutung in der Medizin zu“, ergänzt Wolfgang Hentrich, Vorstandsvorsitzender bei Genial, abschließend.



Quelle: ; Lingener Tagespost vom 20.02.17, http://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/853050/neu-physician-assistants-sollen-aerzte-entlasten

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